Exkursion nach Stuttgart

Als Highlight und Belohnung für die verdientesten Bauhelferinnen und Bauhelfer der letzten Zeit ging es mit der Energie-AG nach Stuttgart. Hier wartete auf unsere kleine Gruppe ein volles Programm mit vielen Highlights, neuen Informationen und Projektideen rund um nachhaltige Mobilität, nachhaltiges Bauen und nachhaltiges Leben.

Anreise am frühen Morgen

Während andere Schülerinnen und Schüler sich am letzten Schultag vor den Ferien vor dem Aufstehen noch ein letztes Mal umdrehen, sind wir bereits unterwegs nach Stuttgart. Die Anreise per Bahn zu unserem ersten Termin funktionierte reibungslos, so dass wir pünktlich bei e-mobil BW, einer Landesagentur für Mobilitätsthemen, eintrafen.

Wir erhielten einen Vortrag zu Wasserstoffmobilität und zur Digitalisierung in der Mobilität. Hedda Benkert und Anna Brosius berichteten informativ und mitreißend über den derzeitigen Stand der Entwicklungen und Zukunftsperspektiven.

Mit neuen Ideen für Mobilitätslösungen in einer Kleinstadt wie Isny im Gepäck nutzten wir die Vorzüge der Mobilität in einer Großstadt und fuhren mit der U-Bahn ans andere Ende der Stadt, wo uns Oliver Scholz von der Firma AH Aktiv-Haus über das neue, nahezu bezugsfertige Stadtquartier P18 in Bad Cannstadt informierte.

Herr Scholz zeigt uns die Besonderheiten des Quartiers P18.

Neben einem Vortrag über die Grundlagen einer modularen Holzständerbauweise mit den drei Zielen Zero Energy (weniger Energieverbrauch als im Jahresmittel durch das Haus selbst erzeugt wird), Zero Emission (keine schädlichen Emissionen) und Zero Waste (vollständige Rückführbarkeit in den Stoffkreislauf) zeigte uns Herr Scholz auch stolz die verschiedensten Teile dieses großen Neubaukomplexes.

Da das Quartier noch nicht ganz fertig ist, braucht es ein wenig Geländegängigkeit.

Hoch über Stuttgart konnten wir einen modernen, nachhaltigen Wohnungsbau erleben, der uns natürlich auch in vielen Aspekten an unseren etwas kleineren Bau in Isny erinnerte.

Gruppenbild mit Herrn Scholz auf der tollen Dachterrasse eines Wohnhauses

Nach den Themen nachhaltige Mobilität und nachhaltiges Bauen kam nun der dritte Aspekt an die Reihe: Möchte man Mobilität in der Kleinstadt nachhaltig gestalten oder möchte man nachhaltig wohnen, ist man in der Regel auf äußere Strukturen angewiesen. Aber wie kann jeder sein eigenes Leben nachhaltiger gestalten und seinen eigenen Ressourcenverbrauch erheblich reduzieren?

Eigentlich ist Stuttgart für Ressourcensparen scheinbar die falsche Adresse. Die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt mit Modegeschäften, die riesigen Autohäuser und die neuesten Trends – ganz Stuttgart scheint fest in der Hand der Konsumgesellschaft zu sein.
Ganz Stuttgart? Nein! Im Hobbyhimmel in Stuttgart Feuerbach besuchten wir eine offene Werkstatt, in der jeder Mensch seine eigenen Projekte mit den dort vorhandenen Möglichkeiten umsetzen kann. Hier kann gebastelt und vor allem auch können kaputte Dinge durch einen selbst repariert werden. Timo vom Hobbyhimmel zeigte uns ausführlich jede Ecke dieser außergewöhnlichen Einrichtung, die große Holzwerkstatt, die Metallwerkstatt und den Elektronikbereich. Anstatt etwas wegzuschmeißen, kann es hier wieder in Ordnung gebracht werden. Nachhaltiger geht es nicht! Und dafür braucht man nicht einmal das ganze Spezialwerkzeug selbst, sondern kann gemeinsam mit anderen auf ein riesiges Werkzeugsortiment zugreifen. Und natürlich hilft man sich hier gegenseitig, falls mal jemand nicht weiter weiß.

Im Hobbyhimmel fühlten wir uns auf Anhieb wohl!

Das besondere an dieser offenen Werkstatt ist, dass hier nicht nur ein nachhaltiger Umgang mit Gegenständen ermöglicht wird, sondern auch eine Community entstanden ist, die sich der Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu widersetzen versucht.
Neben vielen Hinweisen und Tipps für unsere eigene Vision eines Repaircafés oder einer Fahrradselbsthilfewerkstatt im EnergieHaus bekamen wir durch das im Hobbyhimmel auch vorhandene Foodsharing unsere ersten Erdbeeren der Saison!